Entspannt reiten für Mensch und Pferd

Warum der Westernsattel für Freizeitreiter so gut geeignet ist

Sie müssen kein Cowboy sein, um an einem der maßgefertigten Westernsättel von J.v.G. Freude zu haben. Unsere Sättel – wir bauen übrigens auch Modelle ohne Horn! – sind die perfekten Begleiter auf entspannten Ausritten vom Nachmittagsausflug bis zum mehrtägigen Wanderritt. Und selbstverständlich können damit auch Dressurelemente geritten und trainiert werden.

Westernsattel für Freizeitreiter

Sie sind also ein Freizeitreiter? Prima!

Wer im Netz und in der Presse Artikel liest, die sich mit Pferdethemen – wie etwa der Suche nach dem passenden Sattel – beschäftigen, könnte gut auf den Gedanken kommen, dass hierzulande eigentlich nahezu jeder Pferdebesitzer sein Hobby in der einen oder anderen Weise wettbewerbsfokussiert betreibt: Da ist von Turnieren die Rede, für die es eine FN-zugelassene Ausrüstung braucht, da wetteifern Pferde in Piaffen und Passagen, in Sliding Stops und Roll Backs, beim Überspringen von buntbeflaggten Hürden oder gar im Zusammentreiben von Kühen, die extra für diesen Zweck in die Wettkampfhalle geschafft wurden.

Sie fühlen sich dadurch nicht beschrieben? Ihnen fehlt der Ehrgeiz für solche Dinge? Sie verbringen gern einfach Zeit mit Ihrem Pferd, am liebsten im Gelände, aber auch mal auf dem Platz (einige Varianten sind ersichtlich in der DIN Norm 18035-4), ganz entspannt, nach Lust und Laune? Dann sind Sie einer von diesen sogenannten Freizeitreitern, die den Sport womöglich ohne den gebotenen Ernst ausüben. Aber machen Sie sich nichts draus: Wettbewerbs-Nervenkitzel, Wertungen und Preise sind Ihrem Pferd so egal wie Ihnen! Auch jenseits des jährlichen Turnierzyklus kann man ein sehr gutes Leben haben.

Stichwort gutes Leben: Es gibt eine Reihe von Dingen, die Ihrem Pferd, wenn es sich dazu äußern könnte, ein ganzes Ende weniger unwichtig wären als der Siegerkranz des Springturniers von Hutschenkutschenreuth. Darunter sind 1. ausreichend artgerechte Bewegung und „intellektuelle Stimulation“ (oder nennen wir es einfach Spaß) und 2. ein passender Sattel. Womit wir beim Thema wären. Wir möchten Ihnen nämlich etwas ans Herz legen: den Westernsattel.

Der Westernsattel – nicht nur etwas für Cowboys

Der in Deutschland am weitesten verbreitete Sattel ist der sogenannte englische Sattel – das ist einfach der Reitsattel, wie ihn die meisten kennen: Sitz, Vorder- und Hinterzwiesel, Sattelblätter, Pauschen, Keil- oder Bananenkissen. Es gibt ihn als Dressursattel, als Springsattel und als sogenannten Vielseitigkeitssattel (die drei Typen unterscheiden sich unter anderem im Schnitt der Sattelblätter). Der Westernsattel dagegen gilt vielen als mit Verzierungen überladenes Liebhaberstück für Möchtegern-Cowboys – definitiv nichts für den Alltag eines „normalen“ Hobbyreiters.

Das ist ein Irrtum. Punkt. Westernsättel – die Punzierungen und Conchas sind übrigens ebenso optional wie das Horn – sind tatsächlich wie gemacht für den Alltag auch nordeuropäischer Hobbyreiter und ihrer Pferde.

Gerade für Menschen, die mit ihren Pferden regelmäßig länger im Gelände unterwegs sind, eignet sich ein Westernsattel nämlich deutlich besser als ein englischer Sattel. Warum? Nun – der wesentliche Unterschied zwischen englischem und Westernsattel ist nicht die Optik, sondern die Größe der Auflagefläche.

Englischer Sattel = Kleine Auflagefläche = Anspannung bei Reiter und Pferd

Englische Sättel liegen nur mit einer recht kleinen Fläche auf dem Pferderücken auf. Die gering dimensionierte Auflagefläche überträgt die Last des Reitergewichts auf einen kleinen Bereich des Pferderückens und erzeugt so einen relativ hohen Satteldruck (Schul-Flashback - Physik: Druck = Kraft pro Fläche). Gewichtsverlagerungen im Rahmen der Hilfengebung „übersetzt“ der Sattel in entsprechend große lokale Druckänderungen. Eine kleine Sattelauflagefläche gilt als gutes Mittel, sich dem Pferd verständlich zu machen: Die markanten Druckänderungen sind für das Pferd unmissverständlich wahrnehmbar. Nicht zuletzt ist der hohe Satteldruck insgesamt etwas unangenehm: Das Pferd steht wie unter Strom und ist – im günstigsten Fall – aufmerksam und fokussiert.

Ähnliches gilt übrigens auch für den Reiter: Der Sitz eines englischen Sattels lässt an Bequemlichkeit eher zu wünschen übrig, er verlangt permanente körperliche Anspannung und Aufmerksamkeit.

Englische Sättel wurden, ebenso wie die dazugehörige Reitweise der konstanten Einwirkung auf das Pferd, für eher kürzere, anspruchsvolle Belastungen wie eine Jagd zu Pferd oder ein Rennen querfeldein entwickelt. Sie sind strenggenommen nicht für stundenlanges Reiten vorgesehen. Dass sie sich mittlerweile seit mindestens 200 Jahren zum Alltagssattel schlechthin entwickelt haben, ist damit sogar ein Stück weit paradox.

Westernsattel = Große Auflagefläche = Bequemer, rückenfreundlicher Sattel

Denn für alle, deren Reiterleben weniger hochleistungsorientiert ist, gibt es wesentlich geeignetere Sättel – wie etwa den Westernsattel.

Der Westernsattel wurde – ebenso wie die Grundzüge der Westernreitweise – für einen kräfteschonenden Alltag zu Pferd entwickelt. Der Westernbaum mit seinen langen, breiten Trachten, den sogenannten Bars, nutzt die gesamte in der Sattellage zur Verfügung stehende Auflagefläche. Dadurch verringert sich der durch das Reitergewicht ausgeübte Druck. Zudem nehmen auch die aus festem Leder gefertigten Skirts noch ein wenig Last auf und lassen so den Satteldruck zu den Seiten hin sanft auslaufen. Damit werden durch einen Westernsattel die tragenden anatomischen Strukturen des Pferderückens weniger und gleichmäßiger belastet.

Der Westernsattel ist vor allem auf längeren Ritten wesentlich rückenschonender und angenehmer für das Pferd als ein englischer Sattel. Und auch der Sitz eines Westernsattels ist dafür konzipiert, es sich auf langen Ausritten möglichst bequem zu machen. Ein Tag im Sattel muss so weder am Pferderücken noch am Reiterhintern zu Druckstellen oder Schlimmerem führen.

Individuelle Anpassung gehört dazu!

Das heißt nun allerdings nicht, dass jeder beliebige Westernsattel notwendig eine Wohltat für Ihr Pferd wäre. Voraussetzung dafür, dass die Vorteile eines Westernsattels zum Tragen kommen, ist eine sehr gute Passform. Während ein englischer Sattel in Teilen über die Polsterung der relativ dicken Sattelkissen angepasst werden kann, liegt unter einem Westernsattel lediglich ein Sattelpad aus Lammfell oder ähnlichem zur Stoßdämpfung. Angepasst werden muss der Westernsattel daher zwingend über den Baum: Wenn die Form der großflächigen Trachten nicht zum Pferderücken passt, liegt der Sattel nicht richtig auf: Er bildet eine Brücke oder keilt sich in den Rückenmuskel; dort entstehen Druckspitzen – unangenehm und potenziell gesundheitsschädlich für das Pferd.

Daher sollten Sie beim Kauf eines Westernsattels sehr kritisch sein und den Sattel, wenn irgend möglich, nach Vermessung des Pferderückens individuell anpassen lassen.

Maßanfertigung à la J.v.G.

Wir haben einen sehr leichten Westernbaum aus thermoplastischem Kunststoff mit integriertem Titanstahlkopfeisen entwickelt, den wir ganz genau an die individuellen Rückenkonturen jedes Pferdes anformen können. Ob Pony oder Kaltblüter: Ein J.v.G. Sattel kann auf ganz unterschiedliche Pferdeexterieurs angepasst werden.

Zudem lässt sich unser Baum auch nachträglich in allen Passformaspekten immer wieder nachjustieren – das ist bei klassisch maßgefertigten Westernsätteln mit Holzbaum nicht oder bestenfalls nur äußerst eingeschränkt möglich. So passen J.v.G. Sättel nicht nur für den Moment, sondern zuverlässig ein ganzes Pferdeleben lang – sehr wichtig zum Beispiel für Spätentwickler wie den Tinker oder „Überraschungspakete“ wie den Araber, aber eigentlich für alle Rassen: Durch Training, Ernährungszustand etc. verändert sich jedes Pferd kontinuierlich. Mit einem immer wieder neu anpassbaren Sattel lohnt sich die Investition in einen auf Maß gefertigten Sattel überhaupt erst richtig.

Auf Basis unseres Westernbaums bauen wir aus bestem Leder verschiedene Sattelmodelle für unterschiedliche reiterliche Anforderungen. Unsere Kunden sind keineswegs nur eingefleischte Westernreiter, die auf Quarter Horses oder Appaloosas in den Sonnenuntergang reiten. Unsere Modelle Endurance (mit oder ohne Horn) und Western werden beispielsweise auch sehr gern von Wander- und Freizeitreitern auf so eindeutig mitteleuropäischen Rassen wie dem Friesen oder dem Freiberger geritten. Die äußeren Details unserer Sättel gestalten wir ganz nach Kundenwunsch, so können auffällige Stücke (natürlich lieben wir Punzierungen...) ebenso entstehen wie ganz schlichte Sättel, die kein bisschen nach „Yee-hah, Cowboy!“ aussehen.

Unverzichtbarer Bestandteil des Sattelkaufs bei uns ist der Satteltermin, auf dem Sie unsere Modelle in Augenschein nehmen und probereiten können. Wenn Sie einen unserer Sättel ordern möchten, vermessen wir Ihr Pferd. Im Anschluss fertigen wir nach Ihren Vorgaben Ihren persönlichen Sattel an.

Interessiert?

Hier finden Sie Informationen über das Sattelprogramm von J.v.G. sowie unsere Preisliste zum Download. Wenn Sie einen Satteltermin vereinbaren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme per Telefon unter 09179-963806 oder über das Kontaktformular.


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