Westernsattel für Welsh Cob

Welsh Cobs sind keine typischen Westernpferde – lassen sich aber super western reiten

Zum Thema Welsh Cob und Westernsport hört man durchaus unterschiedliche Meinungen. Warum manche davon abraten? Der muskulöse Prachtkerl trägt seinen Kopf von Natur aus hoch. Dazu kommt seine energische Trabaktion. Beides fantastische Eigenschaften für Dressur- und Kutschpferde – aber beim Westernpferd tatsächlich weniger erwünscht.

Westernsattel für Welsh Cob

Was dafür spricht, Welsh Cobs western zu reiten

Sagen wir es so: Ein Welsh ist kein Quarter Horse, und das goldene Lasso wird Ihr Welsh Cob vielleicht nicht nach Hause holen ... obwohl die Rasse auch im Westernbereich schon achtbare Erfolge erzielt hat. Aber ganz unabhängig davon: Für Freizeitreiter, denen es sowieso weniger um diese Art von Anerkennung geht, und viel mehr darum, mit dem tollsten, besten Pferdekumpel der Welt durch Feld und Wald zu stromern, ist die Westernreitweise samt Westernsattel eine richtig gute Option.

Gerade Pferde mit hoher natürlicher Aufrichtung wie der Welsh Cob haben nämlich das Problem, dass ihre stolze Halshaltung gern als geglückte Versammlung fehlgedeutet wird – und dabei übersehen wird, dass sie die weniger offensichtlichen Aspekte der Versammlung nicht oder nicht durchweg beherrschen. Ohne Untertreten der Hinterhand, Hankenbeugung und Aufwölben des Rückens kann von echter Versammlung nicht die Rede sein – und so kann ein Pferd seinen Reiter vor allem auf langen Strecken nicht rückengesund tragen.

Hier kommt die Westernreitweise ins Spiel, die mit ihrem Fokus weg von der Aufrichtung, hin zur Dehnungshaltung, genau diese rückengesunden Aspekte deutlicher in den Vordergrund rückt. Damit ist sie sehr gut geeignet für Welsh Cobs und andere Pferde mit spontan hoher Kopfhaltung (zum Beispiel Lusitanos oder Ex-Traber), die mit ihren Besitzern nicht nur stundenweise in der Halle üben, sondern viel und ausdauernd im Gelände unterwegs sind – Western hilft dann einfach, Fehler zu vermeiden.

Vorteile eines Westernsattels für Welsh Cobs

Im Vergleich mit dem englischen Sattel, der von Hause aus eher für kürzere Hochleistungsritte optimiert ist, bei denen Reiter und Pferd richtig unter Spannung stehen, ermöglicht der Westernsattel lange Ritte im Gelände mit höchstem Komfort für Reiter und Pferd – eben das, was im Rahmen einer traditionellen Arbeitsreitweise wichtig ist. Neben der bequemen Sitzposition und -haltung ist der wichtigste Aspekt dafür die gegenüber englischen Sätteln ungefähr verdoppelte Auflagefläche des Westernsattels. Die vergrößerte Kontaktfläche zwischen Sattel und Pferderücken verteilt das Gewicht des Reiters besser und erreicht so im Schnitt ungefähr eine Halbierung des Satteldrucks gegenüber den für den englischen Sattel typischen Werten. Mit anderen Worten: Auch nach langen Ausritten müssen keine Druckstellen sein.

Das ist für jedes Pferd eine feine Sache – und für kurze, breite Pferde wie den Welsh sogar noch ein bisschen wichtiger. Voraussetzung für die rückengesunde Lastverteilung ist aber natürlich, dass der Sattel auch richtig passt.

Ein passender Westernsattel für Welsh Cobs – von der Stange kaum eine Chance

Welsh Cobs haben einen kurzen, runden Rücken, breite, muskulöse Schultern und neigen zu einer gewissen Überbautheit. Das sind Ansprüche an die Sattelpassform, denen Westernsättel von der Stange in aller Regel nicht gewachsen sind.

Konfektions-Westernbäume kommen bekanntlich in verschiedenen Größen, beschrieben durch die Gullet-Weite, also die Weite des Baums im Schulterbereich. Was viele nicht wissen: Andere Passformaspekte sind gerade beim Westernsattel ebenfalls sehr wichtig – und bleiben bei Sattelkonfektion unberücksichtigt. Dazu gehören der Schwung des Baums in Längsrichtung, die Winkelung der Auflagepaneele und natürlich die Gesamtlänge des Baums.

Westernsättel von der Stange arbeiten hier mit Standardmaßen, die an die typischen Abmessungen der Westernrassen angeglichen sind (und nicht einmal bei jedem individuellen Quarter Horse gute Passform garantieren). Bei anders proportionierten Rassen ist es entsprechend wahrscheinlicher, dass der Sattel Passformmängel aufweist, also etwa Teile des Rückens überbrückt oder sich seitlich in den Rückenmuskel keilt – dann ist von den potenziell guten Eigenschaften eines Westernsattels nicht mehr viel übrig. Und das Schlimmste: Von außen lässt sich das praktisch nicht beurteilen.

Nur ein individuell angepasster Westernsattel wird dem Welsh-Rücken sicher gerecht

Westernsättel müssen über den Baum angepasst werden – eine Anpassung über das Umpolstern der Sattelkissen wie beim englischen Sattel ist (mangels Kissen) beim Westernsattel nicht möglich; Lammfell oder Pad können nur kleinste Passformschwächen ausgleichen.

Um möglichst perfekt der individuellen Rückenkontur Ihres Welsh Cobs folgen zu können, muss ein Westernsattelbaum auf Maß gefertigt bzw. individuell angepasst werden. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich die vorherige Vermessung des Pferderückens. Nur so können Sie sicher sein, dass der Sattel passt.

So funktioniert die individuelle Anpassung bei JvG Westernsätteln

Klassischerweise steckt in auf Maß gefertigten Westernsätteln ein individuell zurecht gefräster Holzbaum. Bei modernen Sätteln kann es auch ein Kunststoffbaum sein, der in derselben Weise aus einem Stück gearbeitet ist. Andere Sättel haben Bäume aus thermoplastischem Kunststoff, die unter Erwärmen in die richtige Form gebracht werden – das hat allerdings den Nachteil, dass sich so ein Sattelbaum auch bei Sommerhitze gern mal unbeabsichtigt verformt.

Die Westernbäume von JvG bestehen aus mehreren Kunststoffkomponenten, die im Baukastensystem passgenau zusammengestellt und im Anschluss noch fein bearbeitet werden. Die Schulterweite regulieren wir über das integrierte Titanstahlkopfeisen, und auch Schwung und Winkelung passen wir individuell an. Unsere Westernbäume sind überdies nachträglich verstellbar – gerade für Spätentwickler wie den Welsh Cob eine ganz wichtige Sache!

Apropos individuell: Auch bei der Gestaltung des Sattels sind Ihren Wünschen kaum Grenzen gesetzt: Ein Horn finden Sie eigentlich überflüssig? Kein Problem! Sie haben besondere Wünsche für individuelle Farbzusammenstellungen, Prägungen oder Conchas? Da sind Sie bei uns richtig! Unsere Westernsättel können alles sein: vom schlichten Wanderreitsattel bis zum zünftigen Wade mit sämtlichen „bells and whistles“!

Informationen über unsere Sattelmodelle, Anpassungsoptionen und Preise können Sie sich hier herunterladen.

Interessiert? – Dann sehen wir uns beim Satteltermin!

So praktisch das Internet ist – der persönliche Satteltermin ist die Voraussetzung für einen Sattelkauf bei JvG. Nur so können Sie sich wirklich einen „tragfähigen“ Eindruck von unseren Sätteln verschaffen – und wir uns einen Eindruck von Ihren Sattelbedürfnissen.

Wir bringen unsere Sättel mit, Sie können sie gründlich und unverbindlich begutachten und natürlich vor allem probereiten! Zu unserer Beratung gehört auf Wunsch auch eine Reiter-Pferd-Analyse.

Wenn Sie sich für einen JvG Sattel entschieden haben, vermessen wir den Rücken Ihres Welsh (vielleicht haben Sie schon von EquiScan gehört – so heißt das leistungsfähige, sehr genaue Messwerkzeug, das wir für die Vermessung nutzen) und notieren uns Ihre Wünsche für die Satteloptik und für funktionale Aspekte wie Sitzposition und Fender.

Danach beginnen wir mit der Fertigung Ihres individuellen Westernsattels. Bitte nicht ungeduldig werden: Je nachdem, wie ausgelastet wir sind, kann das ein paar Wochen dauern – aber das Warten lohnt sich, versprochen!

Wir freuen uns auf Sie und Ihren Welsh!

Sie wollen erst noch weitere Informationen? Dann können Sie folgendes machen: