Der richtige Westernsattel für Traber

Trail statt Trabrennbahn – Hauptsache, der Sattel passt!

„Ausgemusterte“ Traber sind liebenswerte, wenn auch zunächst vielleicht etwas herausfordernde  Freizeitpferde – auch im Westernsport. Tatsächlich ist die Westernreitweise sogar gut für die „Umschulung“ von Trabern geeignet.

Sie sind auf der Suche nach einem Westernsattel für Ihren Traber? Hier lesen Sie, worauf es bei der Sattelwahl ankommt.

Westernsattel für Traber

1. Warum die Westernreitweise so gut für Traber geeignet ist

Ähnlich wie beim Tinker, einem traditionellen Zugpferd, wird auch in der Traberzucht kein Augenmerk auf die „Tragfähigkeit“ des Rückens gelegt. Kommen dann noch die entsprechende Ausbildung, vielleicht sogar eine jahrelange Rennbahn-Karriere hinzu, ist die „Umschulung“ zum Reitpferd nicht ganz einfach: Traber müssen dann ganz neu anfangen – und zunächst einmal die zum Tragen eines Reiters benötigte Muskulatur aufbauen.

Jeder, der im „fortgeschrittenen“ Alter (bei Menschen wohl eigentlich alles jenseits der 25) versucht hat, sich neue Fähigkeiten – sei es Schlittschuhlaufen oder Klavierspielen – anzueignen, hat die Erfahrung am eigenen Leib gemacht: Das funktioniert nicht mehr ganz so einfach wie früher, es braucht mehr Zeit und viel mehr Übung. Und das Ergebnis ist in den meisten Fällen erfreulich genug – aber nicht unbedingt wettbewerbsreif. Das ist natürlich überhaupt kein Problem, wenn der Fokus auf dem Freizeitspaß liegt – aber gerade bei körperlich anspruchsvollen Sportarten kann es dann schon wichtig sein, die eigenen Grenzen zu kennen.

Und genauso ist das auch bei der Reit-Ausbildung eines Trabers: Seine Grenzen liegen noch relativ lange im Bereich von Rückenmuskulatur und mangelnder Gymnastizierung, und sie zu berücksichtigen ist die Verantwortung des Reiters.

Hier kommt die Westernreitweise ins Spiel: Da beim Western der Fokus nicht wie bei der Dressur auf dem Erwerb von Versammlung liegt, kommt der Reiter gar nicht in die Versuchung, sein Pferd vorschnell in eine aufgerichtete Haltung zu bringen. Die entspannte Dehnungshaltung und die vielen Gangart- und Richtungswechsel im Westernsport sind exakt das, was ein Traber im Reittraining braucht, um Rückenmuskulatur aufzubauen und sich die korrekte Traghaltung mit lockerem, aufgewölbtem Rücken anzueignen.

2. Was den Westernsattel so rückenfreundlich macht – und warum er unbedingt richtig passen muss

Im übrigen sind Westernsättel durch ihre im Vergleich mit englischen Sätteln sehr viel größere Auflagefläche (und die unterstützenden Skirts) sehr rückenfreundlich, da sie das Reitergewicht auf eine weitere Fläche verteilen und damit deutlich weniger Druck auf den Pferderücken ausüben.

Vorausgesetzt ist allerdings, dass der Westernsattel dem Traber auch richtig passt. Ist das nicht der Fall, kann auch ein Westernsattel üble Druckstellen verursachen, die Bewegungen des Pferdes behindern und so letztlich zu Verspannungen, Blockaden, Entzündungen und Muskelatrophien führen.

3. Welche Eigenschaften des Westernbaums bestimmen die Passform eines Westernsattels?

Wer einen Westernsattel von der Stange kauft, bekommt leicht den Eindruck, die Passform dieses Satteltyps hänge ausschließlich von der Fork- oder Gullet-Weite ab: als sei durch „Semi Quarter“, „Quarter Horse“, „Full Quarter“ und „Extra Full Quarter“ schon die gesamte Variationsbreite von Pferdeanatomien abgedeckt. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Neben der Fork-Weite sind diese anderen Eigenschaften des Westernbaums entscheidend für die Sattelpassform:

  • die Winkelung der Auflagepaneele (der sogenannten Bars) im Schulterbereich (Sättel mit gleicher Fork-Weite können sich in der Winkelung trotzdem extrem unterscheiden!)
  • der Schwung (Rock) der Bars in Längsrichtung
  • die Verdrehung (Twist) der Bars, also der Unterschied zwischen der Winkelung im Schulterbereich und im hinteren Bereich des Baums
  •  die Länge und Breite der Bars

4. Warum Westernsättel von der Stange für Traber meist ungeeignet sind

Wie die Größenbezeichnung „Quarter Horse“ ja eigentlich schon deutlich sagt, ist Westernsattel-Konfektion auf die (typischen) Maße von Quarter Horses, den klassischen Westernpferden, abgestimmt: Bei vorgegebener Fork-Weite wählen die Hersteller für die anderen Baum-Eigenschaften Werte, die nach ihrer Erfahrung vielen Quarter Horses passen.

Bei anderen Rassen können die verschiedenen Eigenschaften des Pferderückens (Schulterbreite, Widerristhöhe, Rückenschwung, runder oder „steiler“ Rücken, Länge der Sattellage etc.) jedoch durchaus in ganz anderen Kombinationen als beim typischen Quarter Horse auftreten (streng genommen ist auch nicht einmal jedes Quarter Horses so „typisch“...): Da gibt es Kaltblüter mit extrabreiter Schulter, kaum Widerrist und rundem Rücken, Araber mit hohem Widerrist, steiler Schulter und extrem kurzem Rücken – und eben auch Traber mit ihrer rassetypischen Überbautheit und ansonsten relativ großer Variationsbreite im Körperbau.

Dass vorgefertigte Westernsättel in Standardgrößen jedem dieser Pferdetypen passen, ist einfach nicht zu erwarten.

5. Warum Sie für Ihren Traber einen maßgefertigten Westernsattel in Erwägung ziehen sollten

Die Passform eines Westernsattels ist von außen kaum vollständig einzuschätzen: Ob Fork-Weite, Winkelung im Schulterbereich und Länge stimmen, lässt sich zwar mit etwas Erfahrung feststellen – aber den Schwung des Sattels und die Winkelung der Bars im mittleren und hinteren Bereich kann auch der erfahrenste Sattler ohne Hilfsmittel (wie ein Druckmessungs-Pad) nicht wirklich zuverlässig beurteilen. Wegen der ausladenden Skirts ist das tatsächlich sogar noch schwieriger als beim englischen Sattel.

Wenn Sie also auf Ihren Traber einen Westernsattel von der Stange oder einen gebrauchten Westernsattel legen, bleibt immer ein großes Fragezeichen: Ob der Sattel wirklich passt? Bildet er vielleicht eine Brücke? Oder keilt er sich schmerzhaft in den Rückenmuskel? Ihr Pferd kann sich dazu kaum äußern – und die Signale von Trabern, die ohnehin nicht an einen Sattel gewöhnt sind, sind sogar noch schwieriger zu interpretieren.

Wirklich auf der sicheren Seite sind Sie deshalb nur mit einem individuell angepassten Sattel.

6. Was JvG Westernsättel besonders macht

Wir fertigen Westernsättel nach Maß: Das heißt, unsere Sattelbäume werden nach einer Vermessung des Pferderückens mit dem EQUISCAN-System individuell auf die Rückenform Ihres Pferdes angepasst. Versteckte Passformmängel sind damit ausgeschlossen.

Darüber hinaus zeichnen sich unsere Sättel durch weitere Besonderheiten aus, die für Traber und ihre Besitzer besonders interessant sind:

  • Unsere Sattelbäume bestehen aus leichtem Kunststoff, das Horn aus Aluminium. Daher sind JvG Westernsättel wesentlich leichter als klassische Westernsättel; das macht sie noch einmal ein ganzes Stück rückenfreundlicher.
  • Das integrierte Kopfeisen und der Kunststoff des Sattelbaums ermöglichen die nachträgliche Neuanpassung des Sattels über den Baum. Angepasst werden können nicht nur Weite und Winkelung im Schulterbereich, sondern auch Schwung und Twist.

Gerade beim Traber in „Umschulung“ sind noch erhebliche Veränderungen der Rückenform zu erwarten.

Mit einem JvG Westernsattel ist das kein Probem: In unserer Werkstatt können wir jederzeit die nötigen Passformkorrekturen vornehmen. So reiten Sie von Anfang an immer mit einem perfekt passenden Sattel – und machen es Ihrem Traber dadurch so einfach wie möglich, mit den neuen Herausforderungen zurechtzukommen.

7. Sie möchten mehr über die Westernsättel von JvG wissen?

Für den Westernsport oder zum Distanz- bzw. Wanderreiten – JvG Westernsättel werden auf Maß gefertigt und lassen sich in vielen weiteren funktionalen und optischen Details an Ihre Präferenzen anpassen. Hier erfahren Sie mehr zu unseren Sätteln.

8. Möchten Sie einen Satteltermin vereinbaren?

Rufen Sie uns gern unter 09179-963806 an – oder nutzen Sie das Kontaktformular. Wir kommen am Wunschtermin mit dem Sattelmobil zu Ihnen, beraten Sie ausführlich und nehmen die Vermessung mit dem EQUISCAN-Messgitter vor. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, unsere Westernsättel probezureiten.

Im Anschluss können Sie einen individuell auf Sie und Ihren Traber angepassten Westernsattel ordern – nicht nur den Baum, sondern auch Skirts und Fender fertigen wir nach Ihren Wünschen, Sitzposition, Farbe, Punzierung und Conchas sind frei wählbar.

Sie wollen erst noch weitere Informationen? Dann können Sie folgendes machen: