Westernsattel für englisches Vollblut

Adieu Leistungssport – Ferien für immer!

Stammbaum bis ins 18. Jahrhundert, ein Exterieur zum Niederknien – englische Vollblüter sind ältester Pferdeadel. Für die Hochleistungsrasse scheint ein englischer Sattel natürlich die naheliegende, wenn nicht sogar die einzig mögliche Sattelwahl. Aber wir können Ihnen versichern: Es gibt Alternativen. Ein bequemer Westernsattel kann ganz wesentlich dazu beitragen, dass sich ein nervöser Ex-Galopper zum entspannten Freizeitpferd mausert.

Die Suche nach dem passenden Westernsattel für ein englisches Vollblut ist allerdings schon ein bisschen wie die nach dem passenden Wanderstiefel für eine Prinzessin – Westernsättel von der Stange sind nicht für die englischen Adligen gemacht.

JvG fertigt verstellbare Westernsättel auf Maß – auch für Vollblüter. Hier lesen Sie, was Sie von uns erwarten können.

Westernsattel für englisches Vollblut

Sir Firebolt heißt jetzt Lumpi – gut für ihn!

Viele der englischen Vollblüter, die sich im Besitz von Freizeitreitern befinden, sind Ex-Galopper. Ihre Umschulung zum Reitpferd ist in der Regel recht arbeitsintensiv und erfordert eine Menge Feingefühl. Langsamere Gänge, entspanntes Unterwegssein – das ist für die spleenigen Hochleistungspakete komplettes Neuland. Ähnlich wie ihre Sportlerkollegen, die Ex-Traber sind Ex-Galopper zudem oft unregelmäßig oder asymmetrisch bemuskelt und verändern ihre Rückenkontur im Laufe des Trainings noch ganz erheblich. Der zu Beginn gekaufte Sattel passt schon nach wenigen Monaten nicht mehr richtig, und ein Ende der regelmäßig erforderlichen Neuanschaffungen scheint auf Jahre kaum in Sicht.

Es ist kein Spaziergang – aber es lohnt sich. Das Leben eines verantwortungsvoll gehaltenen Freizeitpferdes ist objektiv um Längen schöner und artgerechter als das eines vierbeinigen Hochleistungssportlers – wenn Lumpi das erst in seinen Kopf bekommen hat, fangen die guten Jahre an! Mit einem Sattel, der richtig sitzt und Ihrem Pferd das neue Leben und die ungewohnte Arbeit unter dem Sattel so leicht wie möglich macht, haben Sie schon ein potentielles Problem von der Liste gestrichen. Am besten wählen Sie einen verstellbaren Sattel, der mit den trainingsbedingten Veränderungen der kommenden Zeit mithalten kann.

Ein Westernsattel für englisches Vollblut – warum das denn?

Zunächst werden sich die Ex-Sportler mit jedem normalen Sattel etwas schwertun – gegenüber dem Stück Textil mit Steigbügeln, das im Rennsport verwendet wird, wirken alle anderen Sättel zunächst einmal riesig. Ob Sie einen 5-Kilo-Springsattel, einen 7-Kilo-Dressursattel oder einen 12-Kilo-Westernsattel auf Ihr englisches Vollblut legen, macht da fast nur noch einen graduellen Unterschied – zumal wenn Sie drinsitzen. Dann kommt nämlich noch die unvertraute Gewichtsverteilung dazu: Rennpferde sind daran gewöhnt, überwiegend im Entlastungssitz geritten zu werden. Den Druck, der beim Einsitzen im Sattel entsteht, finden sie irritierend – und sie sind von der Muskulatur her zunächst auch gar nicht in der Lage, sich unter dieser Belastung für längere Zeit korrekt zu halten.

Auch wenn er vielleicht ein paar Kilo mehr wiegt, ist ein Westernsattel deshalb reitphysiologisch keine schlechte Wahl: Seine Auflagefläche ist wesentlich größer als die eines englischen Spring-, Dressur- oder Vielseitigkeitssattels; das Gewicht von Reiter und Sattel wird somit auf eine größere Rückenfläche verteilt. Bei verdoppelter Auflagefläche halbiert sich der punktuell auf den Pferderücken wirkende Druck (vorausgesetzt, der Sattel liegt wirklich vollständig auf) – und das ist gerade für ein Pferd mit schwach ausgeprägter Tragemuskulatur eine echte Entlastung.

Passt ein Westernsattel von der Stange

Hoher Widerrist, lange Schulter bis in die Sattellage, relativ kurzer, geschwungener, eher schmaler Rücken, stark bemuskelte Hinterhand und hohe Kruppe: Ein englisches Vollbut braucht einen Sattel, der enorm viel Widerrist- und Schulterfreiheit bietet, der geschwungenen Kontur der Sattellage gut folgt, im Lendenbereich nicht drückt und die Bewegung der Hinterhand nicht einengt.

Westernsättel von der Stange können diese Anforderungen in der Regel nicht erfüllen: Sie bieten nicht genug Freiheit für Widerrist und Schulter, sie sind deutlich zu lang – und im übrigen meist zu gerade für den geschwungenen Vollblüterrücken. Das sehen Sie von außen nicht – es bewirkt aber, dass die Auflagefläche des Sattels zum Teil in der Luft hängt, was ihre satteldruckverringernde Wirkung zunichte macht.

Maßanfertigung – und das Kreuz damit

Lang, kurz, gerade oder geschwungen, rund oder schmal, vorn breiter als hinten, mit individuellen Asymmetrien: Jeder Pferderücken ist individuell. Die große Auflagefläche muss schon vom Sattelbaum her ein möglichst exaktes Spiegelbild des Pferderückens sein; Passformkorrekturen über Sattelpads sind beim Westernsattel nur ganz eingeschränkt möglich.

Deshalb hat ein Westernsattel eine ganze Reihe von Passformparametern: Neben der Schulterweite (die unter der Bezeichnung Gullet-Weite als eine Art Konfektionsgröße für Westernsättel gehandhabt wird), sind auch der Schwung des Sattels, die Winkelung der beidseitigen Auflagepaneele, die Änderung dieser Winkelung von vorn nach hinten und natürlich die Länge des Baums von entscheidender Bedeutung für die Sattelpassform. Konfektionswesternsättel kaufen Sie nach Gullet-Weite; Anpassungsmöglichkeiten für die anderen Passformparameter gibt es nicht. Hier arbeiten die Hersteller mit Standardwerten.

Selbst vielen Quarter Horses passt ihr Westernsattel von der Stange gerade mal nur so ungefähr – auf einem englischen Vollblut wäre ein solcher Sattel eine Katastrophe. Für ein englisches Vollblut, das mit Westernsattel geritten werden soll, kommt somit eigentlich nur Maßanfertigung wirklich in Frage. Nur: Was, wenn sich das Pferd verändert? Gerade bei einem ehemaligen Galopprennpferd, das im Freizeitbereich nun ganz anders geritten und beansprucht wird als in seinem früheren Leben, ist das mit Sicherheit zu erwarten – oft noch auf Jahre. Klassische Maßanfertigungen können auf Veränderungen des Pferdes nicht oder nur ganz eingeschränkt reagieren.

Maßanfertigungen sind deutlich teurer als industriell gefertigte Sättel von der Stange. Ihre Anschaffung lohnt sich, wenn dadurch Sattelprobleme langfristig vermieden werden. Für ein englisches Vollblut können Sie davon nicht ausgehen – mit etwas Pech passt der Sattel schon nach einem halben Jahr nicht mehr richtig. Was tun?

JvG Westernsättel sind verstellbar

Unsere Westernsättel werden auf Maß gefertigt – und dank eines innovativen modularen Konzepts ist unser Kunststoffsattelbaum auch im Nachhinein in allen wichtigen Passformaspekten korrigierbar. Weite, Schwung und Winkelung – all das können wir mehrfach nachstellen!

Das macht unsere Westernsättel zu idealen Begleitern für Pferde, bei denen noch Veränderungen „im Busch“ sind: Jungpferde, die zum ersten Mal besattelt werden, Spätentwickler, Pferde, die krankheits- oder inaktivitätsbedingt Muskulatur abgebaut haben und nun wieder trainiert werden sollen, Traber – und eben auch englische Vollblüter.

Was unsere Sättel noch auszeichnet

  • Den Kunststoffsattelbaum hatten wir schon erwähnt: Das leichte Material und der Verzicht auf unnötiges Leder haben es uns erlaubt, das Gewicht unserer leichtesten Westernsättel auf nur 7 Kilogramm zu reduzieren.
  • Durch die individuelle Anpassbarkeit unserer Sättel können wir auch Raum für den hohen Widerrist eines englischen Vollblüters schaffen.
  • Die biegsamen Auflagepaneele unseres Sattelbaums sind im vorderen Bereich etwas hochgebogen und besonders elastisch – die Schulter kann in der Bewegung leicht unter den Sattel gleiten.
  • Wir passen unseren Sattelbaum nicht nur an den Pferderücken an, sondern auch an Sie: Neben der Sitzgröße können wir auch Sitzposition und -tiefe verändern.
  • Die Optik unserer Westernsättel gestalten wir nach Kundenwunsch: volles Western-Programm mit Conchas und Punzierungen – oder lieber ganz schlicht, und auf Wunsch auch ohne Horn.

Informationen über unsere Sattelmodelle, Anpassungsoptionen und Preise stehen hier zum Download bereit.

So funktioniert der Sattelkauf bei JvG

Wenn Sie am Kauf eines JvG Westernsattels interessiert sind, vereinbaren Sie gern einen Satteltermin. In Bayern kommen wir selbst zu Ihnen; im großen „Rest“ Deutschlands und im deutschsprachigen Ausland übernehmen unsere ausgewählten Partnersattler die Kundenbetreuung. Sie haben Gelegenheit, unsere Sattelmodelle, Materialproben etc. genau zu begutachten, wir zeigen und erklären Ihnen unseren Sattelbaum – und natürlich können Sie unsere Sättel auf Ihrem Vollblut probereiten. Wir beraten Sie umfassend und überlegen gemeinsam, welcher Westernsattel für Sie und Ihr Pferd der richtige ist.

Sie sind sich sicher, dass es ein JvG werden soll? Dann vermessen wir den Rücken Ihres Pferdes (dafür nutzen wir EquiScan, ein sehr präzises Messwerkzeug) und nehmen Ihre Wünsche für die optische und funktionale Gestaltung des Sattels auf.

Im Anschluss wird Ihr persönliches Westernsattel-Unikat in unseren Werkstätten gefertigt. Da wir nichts vorfertigen, kann das schon einmal ein paar Wochen dauern – aber was lange währt, wird gut, versprochen! Der Sattel wird persönlich bei Ihnen angeliefert; bei dieser Gelegenheit nehmen wir noch einmal einen gründlichen Passformcheck vor. Im Weiteren bleiben wir Ihre Ansprechpartner für Neuanpassungen und andere Sattelfragen – so lange, wie Sie Ihren JvG haben!

Wir freuen uns auf Sie und Ihr englisches Vollblut!

Sie wollen erst noch weitere Informationen? Dann können Sie folgendes machen: