Ein Westernsattel für den Haflinger

Westernsättel von der Stange passen fast nie auf Haflinger. Hier lesen Sie, woran das liegt – und warum wir unsere Westernsättel auch für Haflinger uneingeschränkt empfehlen können.

Der Haflinger stammt ursprünglich aus den Südtiroler Alpen, wo er als genügsames, trittfestes Trag- und Packpferd für den Lastentransport auf Bergpfaden gezüchtet wurde. Leichtfüßig hat sich das fuchsfarbene Pferdchen mit der weißblonden Mähne auch in die Herzen von Flachland-Pferdefreunden geschlichen: Haflinger gehören heute zu den beliebtesten Familienpferden. Und auch in der Westernszene ist der Hafi mittlerweile kein seltener Anblick mehr. Der „Alpenquarter“ brilliert hier vor allem in den Disziplinen Reining und Trail.

Keine Frage – Haflinger sind im Westernsport angekommen. Das Problem ist nur: Westernsättel von der Stange sind trotzdem nicht für Haflinger gemacht.

Westernsattel für Haflinger

Westernsattel zu lang für den Haflinger – macht das was?

Allerdings. Reicht die Auflagefläche des Sattels auch nur ein Stückchen über die letzte Rippe hinaus und in den Lendenwirbelbereich hinein, behindert er die Bewegungsfreiheit von Wirbelsäule, Becken und Hinterbeinen, verhindert das Aufwölben des Rückens und drückt auf Nervenstränge, die die inneren Organe des Bauchraums versorgen – und das ist für das Pferd nicht nur sehr unangenehm, sondern auf die Dauer auch gesundheitsschädlich.

Nun dient ja beim Westernsattel der hinterste Teil des Sattels nicht direkt als Auflagefläche, sondern lässt die Belastung durch das Reitergewicht sanft auslaufen. Bedeutet das Entwarnung? Nicht wirklich: Denn die Skirts herkömmlich dimensionierter Westernsättel stoßen bei kurzen Pferden wie dem Hafi häufig an die Hüfthöcker; die ständige Reibung führt dort zu schmerzhaften Entzündungen.

Als Faustregel gilt, dass zwischen dem hinteren Rand der Skirts und den Hüfthöckern eine handbreit Platz bleiben sollte. Der Sinn dahinter: Die Skirts sollen die Hüfthöcker auch dann nicht berühren, wenn sich das Pferd in Volten oder Zirkeln voll biegt.

Faustregeln sind wichtig – machen aber noch keinen passenden Westernsattel

Angenommen, Sie finden einen Westernsattel, der für Ihren Haflinger kurz genug ist. Ist das nun bereits ein passender Sattel? Die Länge ist ein wichtiger Aspekt der Sattelpassform. Aber es hat auch wenig Sinn, sie isoliert zu betrachten.

Westernsättel sind eigentlich tolle und pferdefreundliche Sättel. Eigentlich. Ihre große Auflagefläche verteilt das Reitergewicht gut auf den Pferderücken – wenn sie richtig dimensioniert und gut auf die Form des Pferderückens abgestimmt ist. Dafür müssen alle Eigenschaften des Westernbaums möglichst präzise angepasst werden.

Neben der Gullet-Weite, die für Westernbäume von der Stange sozusagen die Konfektionsgröße ist, und der Länge des Sattelbaums sind das

  • die Winkelung
  • der Schwung (Rock)
  • die Verdrehung (Twist)
  • und die Breite der Auflagepaneele

Tatsache ist: Kein Westernsattel von der Stange wird einem Haflinger in der Länge und gleichzeitig auch in allen anderen Aspekten passen.

Standard-Westernsättel sind für Standard-Westernpferde!

Standardweiten beim Westernsattel gehen in der Regel mit entsprechenden Standardwerten der anderen Passformaspekte einher. Diese Werte sind Erfahrungswerte, die für „typische“ Pferde (also in erster Linie Quarterhorses) gut funktionieren. Aber der kleine, rundrückige und muskulöse Haflinger ist eben kein für den Westernsport typisches Pferd.

Ob die Sattellänge stimmt, ist von außen leicht zu beurteilen. Bei der Gullet-Weite ist das zumindest in Ansätzen möglich. Die anderen, ebenso wichtigen Passform-Eigenschaften eines Westernsattels sind dagegen nur mit „Röntgenaugen“ (aka Spezialinstrumenten wie einem Druckmessungs-Pad) zuverlässig zu diagnostizieren. Stellen Sie sich einen Sattel vor, der aufgrund von zu wenig Schwung eine Brücke über dem Rücken bildet. Oder einen Sattel, dessen Auflagepaneele sich wegen einer zu großen oder zu kleinen Winkelung seitlich in den Rückenmuskel keilen. Beide Sättel können durchaus die korrekte Länge und Weite haben und scheinbar gut und fest auf dem Pferd sitzen. Und trotzdem passen sie nicht.

Pferdephysiotherapeuten und problembewusste Sattler können ein Lied davon singen, wie schlimm gerade die Schäden sind, die von unpassenden Westernsätteln verursacht werden. So gut diese Sättel auch grundsätzlich sind – wenn die Passform nicht stimmt, können sie sich verheerend auswirken.

JvG fertigt nach Maß – selbstverständlich (und gern!) auch für den Hafi

Unsere maßgefertigten Westernsättel lassen sich nicht nur in der Länge, sondern natürlich auch in allen anderen Eigenschaften des Sattelbaums und der Skirts genau an Ihren Haflinger anpassen.

  • Wir können unsere Sättel extra kurz fertigen – darüber informieren wir Sie hier ausführlicher.
  • Unsere individuell angepassten Sattelbäume sind ein genaues Spiegelbild des Pferderückens: Schwung, Winkelung, Twist und Breite der Bars passen perfekt.
  • Unsere Sättel lassen sich auch nachträglich in allen Passformaspekten nachjustieren. Ob sich Ihr Pferd körperlich verändert hat oder Sie den Sattel auf ein anderes Pferd (mit ähnlichem Körperbau) anpassen lassen wollen: In unserer Werkstatt ist das ohne weiteres möglich.

Den Rücken Ihres Haflingers vermessen wir beim Satteltermin bei Ihnen vor Ort. Dafür nutzen wir das EQUISCAN-System, eines der besten Vermessungswerkzeuge, die Sattlern heute zur Verfügung stehen.

Typisches oder untypisches Westernpferd – bei einem maßgefertigten Westernsattel spielt das keine Rolle. Es passt einfach.

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Was macht unsere Sättel besonders? Hier lesen (und sehen) Sie mehr zu unseren Modellen.

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Wir kommen zu Ihnen, vermessen Ihr Pferd und beraten Sie ausführlich und persönlich. Wenn Sie es wünschen, wird im Anschluss daran Ihr Wunschsattel individuell für Sie und Ihr Pferd angefertigt.

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