Was ist eigentlich ein Cutting Sattel?

Cutting Saddle, Ranch Saddle, Reining Saddle, Roping Saddle – es gibt eine Reihe von Westernsätteln, die auf bestimmte Disziplinen des Westernreitens spezialisiert sind. Unterscheiden sich diese Sättel wirklich so stark? Hier erfahren Sie, was das Besondere an einem Cutting-Sattel ist.

Was ist eigentlich ein Cutting Sattel?

Kühe in die Enge treiben – auch das ist ein Sport

Wenn Sie Kühe vor allem als träge mampfende Weidensteher kennen, dürfte die Westerndisziplin Cutting Sie überraschen: Die Rinder, die dort zu sehen sind, sind oft richtige Wirbelwinde. Von träge keine Spur: Da wird geflitzt und Haken geschlagen – Hauptsache, man muss nicht da hin, wo Pferd und Reiter einen haben wollen...

Beim Cutting geht es darum, zu Pferd ein Rind von der Herde zu separieren. Ursprünglich hatte das große praktische Bedeutung – Anlass war vielleicht eine medizinische Behandlung oder der anstehende Verkauf des Tieres. Heute gehört Cutting zum Panorama der Westerndisziplinen – ein spannender Wettkampf, der in der Gunst des Westernpublikums oft besonders hoch steht. Einem guten Cutting Horse (und einem agilen Rind) zuzusehen, macht nämlich richtig Spaß.

Der Reiter spielt hier nicht die Hauptrolle

Beim Cutting kommt es in erster Linie darauf an, dass das Pferd ungehindert seine Arbeit machen kann. Pferde mit sogenanntem Cow-Sense leisten Erstaunliches, wenn es darum geht, einem störrischen Rind wieder und wieder den Weg abzuschneiden, es von der Herde zu separieren und in die gewünschte Richtung zu manövrieren.

Der Reiter hat dabei eigentlich nur noch den Job, die Zügel freizugeben, im Sattel die Balance zu halten und dem Pferd nicht im Weg zu sein. Oder es jedenfalls so aussehen zu lassen – subtile Hilfen geben erfahrene Cutting-Reiter dann nämlich manchmal doch.

Der Cuttingsattel – auch Cutter genannt – ist dafür da, dem Reiter höchste Beweglichkeit zu erlauben und ihn gleichzeitig stabil im Sattel zu halten. Diese Anforderungen sind nun nicht so ungewöhnlich – auch in den meisten anderen Westerndisziplinen ist man mit einem Sattel, der Halt bietet und trotzdem unterschiedliche Sitzpositionen erlaubt, ganz gut unterwegs. 

Und natürlich haben die Cowboys der alten Zeit ganz sicherlich nicht ihren Sattel gewechselt, wenn es vom Trail Riding ans Cutting ging. Entsprechend macht der Cutting-Sattel – anders als etwa ein Roping-Sattel – auch keinen wirklich hochspezialisierten Eindruck. Aber es sind – wie so oft – die kleinen Details, die den Profis dann doch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Der Cutting Sattel – gibt sicheren Halt und viel Bewegungsfreiheit

Auf den ersten Blick erkennt man einen Cuttingsattel in der Regel an seinem schlanken, hohen Horn. Cutting ist nämlich die eine Westerndisziplin, in der das Festhalten am Horn nicht nur gestattet, sondern absolut unverzichtbar ist.

Cutting-Sättel haben einen langen, flachen Sitz mit niedrigem Cantle (das ist die rückseitige Begrenzung des Sitzes, die beim englischen Sattel Hinterzwiesel oder Efter genannt wird) und einem leichten Anstieg vor der hohen Fork (beim englischen Sattel der Vorderzwiesel). Der flache Sitz gibt dem Reiter viel Beweglichkeit, und der niedrige Cantle erlaubt ihm, sich im Sattel relativ weit zurückzulehnen. Die hohe Fork, auf der das lange, schlanke Horn sitzt, verbessert den Halt im Sattel. Das Horn lässt sich gut mit der Hand umfassen.

Die Skirts von Cutting-Sätteln sind in der Regel rechteckig (square) geschnitten und reichen im vorderen Bereich nur geringfügig über den Sattelbaum hinaus, um die Schulterfreiheit des Pferdes zu gewährleisten.

Wäre ein Cutting Sattel auch ein guter Freizeitsattel?

Mit Ausnahme von Roping, für das sie nicht belastbar genug sind, lassen sich Cuttingsättel durchaus auch für andere Westerndisziplinen verwenden. Und ein Cuttingsattel ist auch kein schlechter Freizeitsattel für alle, die die Kühe sowieso lieber auf der Weide lassen. Einziger Minuspunkt ist vielleicht das prominente Horn: Das Risiko, in der Bewegung hängenzubleiben oder sich unangenehm zu stoßen, wächst natürlich mit dessen Länge.

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